Die Saarschiffer
Der Verein für Heimatkunde Lisdorf e.V. präsentiert das neueste Werk des VHL-Vorstandsmitgliedes Harald Weiler, “Die Saarschiffer”. Unter Mitwirkung anderer Autoren und Berufsschiffern berichtet der Verfasser in diesem umfassenden Buch über die faszinierende Geschichte der gewerblichen Binnenschifffahrt auf der Saar. Harald Weiler hat akribisch die Entwicklung der Schifffahrt auf der Saar recherchiert. Er beginnt mit dem Anfang der Industrialisierung und führt den Leser durch das 19. Jahrhundert, als die Einführung der Kammerschleuse zu einem großen Aufschwung in der gewerblichen Schifffahrt führte. Die Nähe zur Saar prägte das Leben vieler Lisdorfer Bewohner, die seit Jahrhunderten als Schiffer oder Flößer ihren Lebensunterhalt verdienten. Ab dem Jahr 1750 sind zahlreiche Namen von Lisdorfer Schiffern dokumentiert.
Im beginnenden Industriezeitalter dominierte der gewerbliche Schiffsverkehr mit hölzernen Lastkähnen, die im Volksmund als “Kain” bekannt waren. Diese beeindruckenden Schiffe, bis zu 40 Meter lang und 6 Meter breit, konnten je nach Tiefgang bis zu 200 Tonnen Ladung transportieren. Die Eröffnung des Saar-Kohlen-Kanals ermöglichte später den direkten Zugang zum Rhein-Marne-Kanal und damit zum weitläufigen französischen Kanalnetz. Bald waren Saarschiffer nicht nur auf der Saar, sondern auch in Frankreich, den Benelux-Staaten und auf deutschen Wasserstraßen unterwegs. Besondere Kapitel behandeln die Schifffahrt in Kriegszeiten, die von den Schifferfamilien einen harten Tribut einforderten.
Die Saarkanalisierung ab den 1970-er Jahren ermöglichte es schließlich, die Saar mit größeren Schiffen zu befahren. In all diesen Zeiten waren es vor allem Schifferfamilien aus dem Saarland, auch aus Lisdorf, die auf den Flüssen Europas zu Hause waren.
Harald Weilers Buch ist eine Hommage an diese mutigen Männer und Frauen, die die Geschichte der Saarschifffahrt mitgeprägt haben. Es ist ein Muss für alle, die sich für die regionale Geschichte und die Entwicklung der Binnenschifffahrt interessieren.